SAUGKULTUR » leipzig http://saugkultur.org Eine Initiative gegen Kulturdepression und für freie Entfaltung kreativen Potentials Tue, 09 May 2017 11:47:08 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=4.0 Le Urban Culture Tour West http://saugkultur.org/le-urban-culture-tour-west/ http://saugkultur.org/le-urban-culture-tour-west/#comments Mon, 01 May 2017 09:36:54 +0000 http://saugkultur.org/?p=1786 Weiterlesen ]]> Die Le Urban Culture Tour West führt die Stadtreisenden in die Zentren und Epizentren von Plagwitz und Lindenau, die das pulsierende Leben im Leipziger Westen ausmachen.
Neben Wandmalereien und Installationen im öffentlichen Raum liegen verschiedene Geschäfte und Cafés, Einrichtungen und Stadtteilgeschichten auf der Route.

Jeden 1. Sonntag im Monat
14.00 Uhr bis ca. 16.00 Uhr
Treffpunkt: Photoautomat am Westwerk, Karl-Heine-Straße 85

Guide: Maxi Kretzschmar (Kompetent & gefairlich)

max. 15 Teilnehmer
Anmeldung: maxi.kretzschmar@saugkultur.org
Spendenempfehlung: 15,00 bis 30,00 Euro

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Saugkultur wird kompetent & gefairlich http://saugkultur.org/saugkultur-wird-kompetent-gefairlich/ http://saugkultur.org/saugkultur-wird-kompetent-gefairlich/#comments Wed, 01 Mar 2017 22:01:49 +0000 http://saugkultur.org/?p=1753 Weiterlesen ]]> Nach kurzem Ausflug ins Galeriegeschäft und den Kunstmarkt agiert Saugkultur-Gründerin Maxi Kretzschmar zukünftig unter dem Label kompetent & gefairlich und vereint mit der Gründung der gleichnamigen Kunstagentur die erworbenen Kompetenzen der vergangenen Jahre.

saugkultur.org wird weiterhin als Blog die Ergebnisse der kulturellen Arbeit dokumentieren und die Diskussion um Kulturdepression und freie Entfaltung kreativen Potentials begleiten.

#saugkultur x #kompetentgefairlich #april2017

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Kunstwerk von Blek le Rat nach 21 Jahren in Leipzig-Kleinparis wieder entdeckt http://saugkultur.org/kunstwerk-von-blek-le-rat-nach-21-jahren-in-leipzig-kleinparis-wieder-entdeckt/ http://saugkultur.org/kunstwerk-von-blek-le-rat-nach-21-jahren-in-leipzig-kleinparis-wieder-entdeckt/#comments Fri, 02 Mar 2012 23:48:24 +0000 http://saugkultur.org/?p=1484 Weiterlesen ]]>  

Blek le Rat_Resaturierung_2012

Das ist der bisher unveröffentlichte Text, der den Denkmalschutz von Blek le Rat´s Madonna ins Rollen brachte:

Das Kunstwerk befindet sich in Leipzig Zentrum Süd an einem Haussockel. Laut Blek le Rat ist es das ältestes im öffentlichen Raum erhaltene Schablonen-Graffito des Graffiti-Pionier weltweit.
Blek le Rat ist ein internationaler Künstler und gilt als Vater der nicht politischen Schablonengraffiti, auch als Pochoir bekannt. Er begann seine Arbeit auf den Straßen von Paris mit zahlreichen Ratten, Panzern und Bananen. Bereits im Jahr 1971, lange bevor die erste Graffitiwelle mit dem Film Wildstyle (1983) aus den USA nach Europa schwappte, reiste Blek le Rat durch die USA und war überwältigt von den sich täglich vermehrenden Graffiti (Styles, Pieces und Characters), die wie farbenfrohe Pflanzen an den Wänden der Städte entlang rankten. Trotz des ursprünglichen Styleeinflusses entschied er sich 1981 für seine künstlerische Arbeit mit Schablonen zu arbeiten und sprühte in den 1980er Jahren verschiedene lebensgroße Menschenfiguren aus der Welt der Popkultur und verschiedene Madonnenfiguren seit der Renaissance nach Vorlagen alter Meister wie Caravaggio und Michelangelo. 2011 feierte er sein 30jähriges Sprüherjubiläum. “Sie sind meine Gestalten, sie ähneln mir alle irgendwie, sie stellten mich der Welt vor, wie eine Person sich einer anderen vorstellt. Wann immer ich sie auf die Wände malte, hatte ich das Gefühl, einen Teil von mir selbst an den Wänden aller Städte, die ich besuchte, zu lassen.”

Als eines seiner ersten Graffiti und damit eines der ersten Pochoirs in Deutschland gilt “Madonna mit Kind” (1989-1991). Als Vorbild diente Caravaggios “Madonna der Pilgerer” (1603-1605). Das Graffito ist seiner Frau Sybille gewidmet, die er bei einem Besuch an der Universität Leipzig während des Graffiti-Festivals Galerie Ephemere im September 1991 kennen lernte. An dem Festival nahmen 20 Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland und Frankreich teil. Die Leipziger Künstlergruppe setzte sich aus 5 Künsterlnnen aus der hiesigen Galerie Globus und Galerist Jost Braun zusammen, unter ihnen waren Jens Pfuhler, Gudrun Petersdorff, Steffen Balmer, Ingo Regel und Nowacky. Während des Festivals entstand die erste Dauerausstellung für Pochoirkunst im Seminargebäude der Universität Leipzig, sechs Fahnen und unzählige Fotos. Seit der Renovierung des Universitätscampus befinden sich die 100 großformatigen Arbeiten im Magazin der Universität Leipzig und sollen in den nächsten Jahren reinstalliert werden. Einige der Arbeiten der teilnehmenden Künstler fanden ihren Weg in den Leipziger Stadtraum, insbesondere im Leipziger Süden entstand die erste Street Art Galerie Leipzigs. Xavier Prou: “It is funny because  at that time graffiti art was not considered like a criminal act as it is now.” (Fotos der Südvorstadt und Connewitz aus dem Jahr 1989 zeigen noch graue Wände, mit der politischen Wende und den westlichen Einflüssen änderte sich das Erscheinungsbild schlagartig).

Bei Renovierungsarbeiten ist nach Jahren unter Plakaten die “Madonna mit Kind” wieder zum Vorschein gekommen. Der Besitzer des Hauses hat seine Unterstützung beim Erhalt des 21 Jahre alten Kunstwerks zugesagt. Aktuell wird geprüft, wie und wo das Pochoir für die Zukunft erhalten werden kann. (…) Der Schöpfer unterstützt die Erhaltungsbemühungen und steht für die Restauration zur Verfügung, ist sich aber der Vergänglichkeit seiner Kunst bewusst: “C’est la vie, it´s Graffiti”.

Laut dem internationalen Künstler Loomit ist die Leipziger Madonna das älteste Pochoir im öffentlichen Raum Deutschlands und hochgradig schützenswert, verschiedene Szenestimmen bestätigen dies. Im deutschsprachigen Raum gibt es zwei Beispiele von in Schutznahme von Graffiti :

–       Denkmalschutz « Liebespaar » (ohne Jahr) des Aachener Wandmaler Klaus Paier in http://www.focus.de/kultur/diverses/denkmaeler-paiers-graffiti-unter-denkmalschutz_aid_623402.html (interessante Aussagen des rheinischen Denkmalschutzamtes), laut Wikipedia wird aktuell geprüft, ob sein gesamtes Werk in Aachen unter Denkmalschutz gestellt wird (http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Paier_(Graffiti-Künstler))

–       Restaurierung und Konservierung « Undine » (1978) des Sprayers von Zürich Harald Nägli (http://de.wikipedia.org/wiki/Harald_Naegeli)

International gibt es zwei weitere Beispiele :

–       Arbeiten des internationalen Streetartists Banksy in Bristol wurden per Volksentscheid unter Schutz gestellt http://www.arte.tv/de/2913810,CmC=2914082.html (http://de.wikipedia.org/wiki/Banksy)

–       Keith Harings Wandarbeiten in New York und Italien http://www.comune.pisa.it/turismo/itinerari/haring-gb.htm  (http://de.wikipedia.org/wiki/Keith_Haring)

Im September 2011 wurde im Kunsthaus Bethanien eine Arbeit von Banksy aus dem Jahr 2003 offen gelegt und löste eine deutschlandweite Welle der Berichterstattung aus, aktuell wird geprüft, was mit dem Kunstwerk passiert http://diepresse.com/home/kultur/kunst/692831/BanksyHype-in-Berlin-und-London?from=simarchiv

http://www.zeit.de/kultur/kunst/2011-09/banksy-berlin-bethanien

http://www.bz-berlin.de/kultur/banksy-werk-im-bethanien-freigelegt-article1270101.html

http://www.tagesspiegel.de/berlin/stadtleben/street-art-kuenstlerhaus-bethanien-legt-banksy-bild-frei/4598782.html

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,785799,00.html

 

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Come together – Creative Commons http://saugkultur.org/come-together-creative-commons/ http://saugkultur.org/come-together-creative-commons/#comments Mon, 20 Feb 2012 12:53:23 +0000 http://saugkultur.org/?p=1672 Weiterlesen ]]> “Creative Commons (CC) ist eine Non-Profit-Organisation, die in Form vorgefertigter Lizenzverträge eine Hilfestellung für die Veröffentlichung und Verbreitung digitaler Medieninhalte anbietet. Ganz konkret bietet CC sechs verschiedene Standard-Lizenzverträge an, die bei der Verbreitung kreativer Inhalte genutzt werden können, um die rechtlichen Bedingungen festzulegen. CC ist dabei selber weder als Verwerter noch als Verleger von Inhalten tätig und ist auch nicht Vertragspartner von Urhebern und Rechteinhabern, die ihre Inhalte unter CC-Lizenzverträgen verbreiten wollen. Die CC-Lizenzverträge werden also von den Urhebern übernommen und in eigener Verantwortung verwendet, um klarzustellen, was mit den Inhalten ihrer Webseiten geschehen darf und was nicht. CC-Lizenzen richten sich als so genannte “Jedermannlizenzen” an alle Betrachter dieser Inhalte gleichermaßen und geben zusätzliche Freiheiten.  (…) Welche Freiheiten genau zusätzlich geboten werden, hängt davon ab, welcher der sechs CC-Lizenzverträge jeweils zum Einsatz kommt. (Selbstdarstellung Creative Commons, de.creativecommons.org/was-ist-cc)

Während beispielsweise die französische Verwertungsgesellschaft SECAM sich dem Thema Creative Commons öffnet, schließt die GEMA eine Vereinbarkeit aus: “Die Erteilung von CC-Lizenzen ist mit dem Wahrnehmungsmodell der GEMA und hier insbesondere mit der derzeitigen Fassung des Berechtigungsvertrages nicht vereinbar.” (Statement der GEMA vom 23. Januar 2012, www.telemedicus.info/uploads/Dokumente/Stellungnahme_GEMA_CreativeCommons-01-2012.pdf)

Jan Stern, Kulturveranstalter, DJ und Diplomingineur der Medientechnik wurde unfreiwillig zum Profi für Verwertungsfragen von Musik. „Das Internet – Basis und Chance für neue Veranstaltungskonzepte“ – so das Thema seiner Diplomarbeit zeigt am Beispiel der Netaudio Nacht „connected by Netaudio“ im April 2011, wie Veranstaltungen der Zukunft aussehen könnten: Ein Abend – zwei Städte – zwei Clubs – eine Party! Eine Stunde spielte ein Künstler vor Ort in Weimar, dann ein Künstler in Leipzig. Live-Bild und Live-Ton wurden in die jeweils andere Stadt via Internetstream übertragen. Neben der konsequenten Weiterentwicklung der Netaudio Nächte, war das Internet in vielerlei Hinsicht Thema der Veranstaltung und so war auch klar, dass die eingeladenen DJs und Live-Acts nur Titel spielen durften, die unter einer CC-Lizenz oder zur völlig freien Nutzung im Internet angeboten werden. Bei dieser Musik ist davon auszugehen, dass die Künstler nicht bei der GEMA gelistet sind, da die GEMA den Künstlern, die sie vertritt, verbietet, gleichzeitig bei anderen Verwertungsgesellschaften zu veröffentlichen oder gar Titel kostenlos bei Netlabels im Internet zur Verfügung zu stellen. Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer: Veranstalter müssen ihre Veranstaltungen entsprechend § 13c und § 13b des Urheberrechtswahrnehmungsgesetzes bei der GEMA anmelden, die an Hand der Art und Weise der Darbietung (live/DJ), der Raumgröße und des Eintrittpreises ein Entgelt in Rechnung stellt. Die Anmeldung ist Pflicht, die Zahlung auch, einzig im Nachgang können auf Antrag Gelder erstattet werden, indem der Veranstalter beweist, dass GEMA-freie Musik gespielt wurde oder die Veranstaltung defizitär war. So weit, so gut, könnte man denken. Im Falle der Netaudio Nacht schloss sich eine 9-monatige Phase der Mahnungen, unzählige Anrufe und Erklärungsversuche beiderseits an. Mit einem klärenden Gespräch mit dem Bezirksdirektor Uwe Dorn in Dresden endlich konnte Jan Stern die GEMA von seinem Recht überzeugen, nicht zuletzt auf Grund der aufgetretenen öffentlichen Debatten. Jan Stern: „Die Wurzel des Problems liegt viel tiefer. Das aktuelle Urheberrecht ist nicht an die digitalen Möglichkeiten und nicht an das Internet angepasst. Regulierung muss sein, so, wie aber zur Zeit die rechtliche Lage ist, wird mehr zerstört, als dass zum Wohle der Urheber gehandelt wird. Eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten fair ist, ist bei all den technischen Möglichkeiten, die wir heute haben, nur sehr schwer, dessen bin ich mir bewusst. Dennoch bin ich der Meinung, dass es Lösungen gibt, die fairer sind als die aktuelle Praxis. Die Politik ist also gefragt.”

Maxi Kretzschmar in der Rubrik Bundeskulturpolitik, SOZIOkultur 1-2012

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