SAUGKULTUR » 2009 http://saugkultur.org Eine Initiative gegen Kulturdepression und für freie Entfaltung kreativen Potentials Tue, 09 May 2017 11:47:08 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=4.0 Meine Kultur meets Wallcome http://saugkultur.org/meine-kultur-meets-wallcome/ http://saugkultur.org/meine-kultur-meets-wallcome/#comments Sat, 13 Sep 2014 11:18:34 +0000 http://saugkultur.org/?p=1553 Weiterlesen ]]> 2007 habe ich im Auftrag der LAG Soziokultur Thüringen e. V. das “Meine Kultur – Festival der Soziokultur in Thüringen” als mobiles Format für das soziokulturelle Thüringer Netzwerk aus der Taufe gehoben. Die ersten zwei Durchgänge 2008/2009 habe ich im Team umgesetzt und seither werde ich immer mal für kleinere Projekte angefragt. Beispielsweise für “1000 Kraniche für Steinach” oder wie dieses Jahr für eine Führung durch Schmalkalden und das Urban Art Festival Wallcome.

WALLCOME bringt Arbeiten von neun international renommierte Künstlern in der südthüringischen Kleinstadt Schmalkalden zusammen: Roa aus Belgien, Case, Akut, Tasso, Herakut und ECB (alle aus Deutschland), M-City aus Polen, Andrew Hem aus den USA, Know Hope aus Israel und Pixelpancho aus Italien. Auf Einladung der aus Schmalkalden stammenden Künstler Akut und Case schenken sie der Stadt eine unvergleichliche Galerie. Ich habe die Projektentwicklung inkl. Fundraising bis zu meiner Krankheit übernommen und nach Gensesung habe ich die Ausstellung “From the Streets in the Woods” im Schloss Wilhelmsburg cokuratiert und bei der PR unterstützt.

www.meinkultur.ino
www.wallcome.de

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Servicestelle Jungendbeteiligung in Weimar gegründet http://saugkultur.org/servicestelle-jungendbeteiligung-in-weimar-gegrundet/ http://saugkultur.org/servicestelle-jungendbeteiligung-in-weimar-gegrundet/#comments Thu, 22 Oct 2009 13:03:09 +0000 http://gluehendelandschaften.wordpress.com/?p=864 Weiterlesen ]]> Ziel der jungen und energischen Truppe ist für ganz Thüringen, als Servicestelle für Jugendbeteiligung aufzutreten und anderen jungen Menschen zu helfen, eigene Kunst- und Kulturprojekte zu entwickeln und durchzuführen. Jedem, der selbst ein Projekt verwirklichen will und noch nicht genau weiß wie, stehen sie thüringenweit mit Rat und Tat zur Seite.
Mit ihrem Pilotprojekt legen sie eine atemberaubende Geschwindigkeit vor, und das muss man wohl auch, wenn man in die Zukunft Weimars hineinschauen will: “Lichtgeschwindigkeit! – Jugend macht Stadt“, heißt die Blitzausschreibung für Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14-26 Jahren, die sich mit der Einbindung von Jugendlichen in die Entwicklung ihrer Stadtquartiere befasst. Dazu zählt unter anderem die Gestaltung von Freiräumen für Jugendliche, als auch die Entwicklung von jugendgerechten Sport- und Freizeitangeboten. Dieses Projekt wird vom Programm „Jugend macht Stadt“ gestützt und stammt aus dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Im Rahmen dieses Fonds erhalten engagierte Jugendliche bundesweit die Möglichkeit, bis Dezember 2009 in ihrer Stadt in Eigenregie Projekte zu verwirklichen, die sich mit ihrem lokalen Umfeld befassen.

Bewerbungsschluss: 15. November 2009
Mehr Informationen unter kosmonautenschule-weimar.de

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Wächter gesucht! Besetzen war gestern… http://saugkultur.org/wachter-gesucht-besetzen-war-gestern/ http://saugkultur.org/wachter-gesucht-besetzen-war-gestern/#comments Sat, 26 Sep 2009 20:23:41 +0000 http://gluehendelandschaften.wordpress.com/?p=842 Weiterlesen ]]> So die Hoffnung des Wächterhaus e. V. um Stadtratsmitglied Urs Warweg (SPD), der sich um unkonventionelle Nutzungsideen für gefährdete Gebäude bemüht

Die Infrastruktur um die Eckbebauung Talstraße 15/16 ist sehr gut ausgebaut und die Außenwirksamkeit gegeben. Spuren von Vandalismus sind in den 60 bis 70 qm großen Wohnungen nicht zu sehen. Die Fassade und die Fenster sind in Ordnung, der Keller trocken. Das Gebäude ist ohne Müll, das Dach dicht. So klingt die Beschreibung von offizieller Seite des wahrscheinlich ersten Wächterhauses in Erfurt. Es befindet sich genau an der Stelle, wo sich Berg in Tal wandelt, oder besser die Talstraße zur Bergstraße wird. Zeit, Bergfest zu feiern!
Das Wächterhauskonzept ist ein Projekt des Leipziger Vereins Haushalten e. V. und gibt gefährdeten Gebäuden durch unkonventionelle Nutzungsideen neue Perspektiven. Seit 2008 ist das Konzept Bundesmodellprojekt und wird in acht deutschen Städten umgesetzt. Unter anderem in Erfurt, wo sich seit seiner Gründung im April des letzten Jahres der Wächterhaus e. V. um eine geeignete Immobilie bemühte und sie nun endlich gefunden hat.
Haushalten e. V. aus Leipzig und Wächterhaus e. V. aus Erfurt sehen ihre Aufgabe darin, ratlose Eigentümer leerstehender Gebäude und potentielle Nutzer zusammenzubringen. Die Wächter übernehmen für die Zeitspanne von fünf Jahren die Verantwortung für das Haus.
Seit 2004 ermöglichen Wächterhausvereine die Instandhaltung brachliegender Jugendstil- und Gründerzeithäuser, die auf Grund der Kreuzungslage schwer zu vermitteln sind. Die ehemaligen Wohnungen werden durch soziokulturelle Initiativen und kreativwirtschaftliche Kleinunternehmen umgenutzt. So entstehen Tanzstudios, künstlerische Werkstätten oder Architekturbüros. Die Wächter übernehmen für die Zeitspanne von fünf Jahren die Verantwortung für das Haus. Die vielfältige Nutzung bewahrt die Häuser vor dem Verfall. Die Ladenflächen im Erdgeschoss werden als Klubs, Kneipen oder Kulturzentren umgenutzt und beheimaten zumeist gemeinnützige Vereine oder Initiativen. Die Häuser entwickeln sich so zu alternativen Kreativzentren und ermöglichen durch die Nähe der unterschiedlichen Nutzer neue Synergien und Formen der Zusammenarbeit.
Daneben entwickeln sich in den Seitenstraßen erste Wohnprojekte nach dem Wächtermodell. Die kulturelle Nutzung spielt aber weiterhin eine große Rolle und die Bewohner veranstalten für sich und die Nachbarschaft Kinoabende, Tischtennisturniere und Hausfeste. Die Wächter tragen so wichtige Arbeit zur Stadteilkultur bei. Nicht selten werden aus Hausfesten Straßenfeste…
Vorerst ist genau dieses Szenario für Erfurt (noch) Zukunftsmusik, aber Tor und Tür sind aufgestoßen, die Schwelle übertreten. Gebäude wie in der Talstraße müssen in Nutzung kommen, so das Verwaltungsdeutsch der Vereinsmitglieder. Immerhin gibt die Stadt jährlich 155.000,00 Euro für leerstehende Häuser aus und das bei einem Wertverlust von 25.000,00 Euro pro Jahr. Das ist auch dem Stadtrat dank zahlreicher Anfragen des Vereins bewusst. Warum also nicht aus der Not eine Tugend machen und bei relativ geringem Investitionsvolumen Initiativen und Vereinen ein Dach bieten und so eventuellen Schäden im selbigen vorbeugen?! Interessierte gibt es sicher, nun müssen die rechtlichen Aspekte wie Versicherung, Nutzungsordnung und Vertragliches geklärt werden. Hierbei soll von Anfang an eng mit der Stadtverwaltung zusammengearbeitet werden, indem die Stadt dem Wächerhausverein das Haus für die Nutzung zur Verfügung stellt. Der Verein wäre dann für die Verwaltung des Gebäudes und die eventuelle Überführung in ein Selbstnutzerkonzept nach Ende des Fünfjahresvertrags verantwortlich. Neben der Talstraße kommen für den Verein die Stadtteile Erfurt Nord und Ilversgehofen um das AJZ, die Villa des Klanggerüst e. V. und das Malzwerk für weitere Nutzungsideen in Frage.
Mehr Informationen im nächsten hEFt. Ganz Eiligen sei die Wächterhaustagung in Leipzig am 24. und 25. September 2009 empfohlen. Ziel der Tagung ist es, gemeinsam mit Vertretern aus Verwaltung, Politik und Wissenschaft sowie lokalen Akteuren und Initiativen Erfahrungen zum Thema “Zwischennutzungen von Gebäuden als Handlungsinstrument der Stadtentwicklung” auszutauschen. Mehr Informationen unter haushalten.org

Maxi Kretzschmar in hEFt für literatur, stadt und alltag, Oktober 2009, Du und ich in der Hängematte

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Wo ist mein Haus? http://saugkultur.org/wo-ist-mein-haus/ http://saugkultur.org/wo-ist-mein-haus/#comments Wed, 29 Jul 2009 07:53:28 +0000 http://gluehendelandschaften.wordpress.com/?p=922 Weiterlesen ]]> Wenn etablierte soziokulturelle Zentren ihre Räumlichkeiten verlassen, dann wandern sie oft in Brachen zur kulturellen Zwischennutzung. Der bis dato ungenutzte Ort birgt räumliche und gedankliche Freiheiten, die immer mehr Kultureinrichtungen anziehen – dauerhaft oder auch temporär.

Soziokulturelle Arbeit hat in leer stehenden Fabrikhallen und Industriebrachen begonnen. Aus Mangel an Räumen nahmen die Kulturarbeiter mittels Konzerten, Theateraufführungen und Ausstellungen ehemalige Bürokomplexe und Orte der industriellen Fertigung für ihre Projekte in Besitz – manche blieben und bauten die Räume als Kulturstandort aus, manche nutzten die Möglichkeiten des temporären Experimentierfeldes und zogen anschließend weiter. Es entwickelten sich die großen heute zum Teil institutionell geförderten soziokulturellen Zentren und daneben Initiativen und Projektgruppen frei von Förderungen aus öffentlicher Hand.

Wenn heute Kulturanbieter in ehemalige Industrieanlagen gehen, dann seltener aus Mangel an Räumen, diese sind in Mitteldeutschland im Übermaß vorhanden. Vielmehr paaren sich hier finanzielle Not und die Suche nach neuen, ungenutzten Potentialen. Das Unterhalten und Bewirtschaften fester Kulturorte wird stets preisintensiver, während durch Abwanderung, demografischen Wandel und Verschiebung der wirtschaftlichen Schwerpunkte immer mehr Relikte der Industriegesellschaft in einen Dornröschenschlaf verfallen. In Thüringen sind nicht goldschwere Kulturprinzen diejenigen, die die zu meist backsteinernen Prinzessinnen wach küssen, sondern beispielsweise Kulturarbeiter der soziokulturellen Zentren E-Werk in Weimar, Kunsthaus Erfurt und Alte Papierfabrik Greiz.

Das E-Werk in Weimar ist Vereinsdach verschiedener Künstler, Kulturschaffender und Institutionen aus Weimar und Jena, die sich zusammengeschlossen haben, um das Gelände der ehemaligen Elektrizitätswerke Weimar als vielfältige Kulturinsel zu etablieren.
Im Verbund mit dem Deutschen Nationaltheater, der Ateliergemeinschaft E-Werk und der Klassik-Stiftung Weimarer bemüht sich der Verein um eine junge, internationale und spannungsreiche Ausrichtung der Kulturangebote in Weimar. In den ehemaligen Fertigungs- und Lagerhallen wird die Luft durch internationale Ausstellungsprojekte, multimediale Theaterinszenierungen und interkulturelle Symposien elektrisiert.
Der Verein e-werk e. V. bewirtschaftet heute das Industriegelände und macht so erst die kulturelle Nutzung möglich. Neben Wohn- und Projekträumen hat das Lichthaus-Kino im morbiden Ambiente Platz genommen, das Deutsche Nationaltheater eine zweite Spielstätte im Kesselsaal geschaffen und das internationale Filmfestival Backup ein zu Hause gefunden.

Im Ehemaligen Innenministerium in Erfurt hingegen wurde die Regentschaft des Landes nach langer Pause durch die zeitgenössische Kunst übernommen. Den Anfang machte ZK – Zeitgenössische Kunst // Erfurt-Berlin in Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Erfurt mit der Kunstlawine – ein temporäres und wachsendes Ausstellungsprojekt mit ungewissem Ausgang.
Was als Experiment mit 10 Künstlern aus Erfurt, Weimar und Umgebung begann, wuchs innerhalb von vier Wochen auf mehr als 40 Künstler in 10 Räumen an. Wie ein gedeihender Organismus wuchs die Anzahl der Künstler, aber auch die Ausstellung und die Brache entwickelten sich schmetterlingsgleich. Der künstlerische Prozess wurde hier Teil der Ausstellungskonzeption, wurde Sinnbild für Kreativität, Netzwerkbildung und Entwicklung. Gleichzeitig wurde ein hervorragendes künstlerisches Soziogramm der Freien Kunst- und Kulturszene Thüringens gezeigt. Einmal die Woche konnten Interessierte sich ihr eigenes Bild von dem komplexen Prozess der Kunstlawine machen. Bei Musik von befreundeten Bands und DJ-Teams und geführten Rundgängen durch die Ausstellung und (noch) nicht genutzten Räume des wiederbelebten Ortes kamen Macher und Nutzer zusammen und die Grenze zwischen Produzent und Rezipient verwischte.
Dass brachliegende Immobilien beispielsweise durch kulturelle Nutzung wieder lebendig werden – dafür ist die Kunstlawine ein Paradebeispiel. Der Besitzer stellt sie seither bis zur Sanierung und wirtschaftlichen Nutzung Freien Kunst- und Kulturarbeitern zur Verfügung. So werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Einerseits wird die Immobilie in Stand genutzt, belebt und profiliert, andererseits haben Kulturarbeiter die Möglichkeit neue Formate auszutesten, zu probieren, zu erforschen. Es folgte ein Streetart-Ausstellung- ebenfalls ein Projekt des Kunsthaus Erfurt, der Christopher Street Day, weitere Ausstellungsprojekte und das erste Atelier ist auch bereits bezogen… to be continued.

Ganz anders in der ehemalige Papierfabrik in Greiz. Sie wurde durch eine Hand voll junger Königskinder aus dem kulturell ausgedünnten Greiz entdeckt und zum Kulturort auserkoren.
Vor mehr als 6 Jahren fanden sie sich zusammen, um dem alten Gemäuer mit Ausstellungen, Konzerten und Workshops zu neuer Blüte zu verhelfen.
Seit dem werkeln sie jeden Samstag in der Pappe – wie sie ihren Ort liebevoll nennen – und setzen mit den eigenen Händen und aus eigener Kraft die Immobilie wieder in Stand, um Stück für Stück die Möglichkeiten für freie Kulturarbeit auch im ländlichen Raum und vor allem für Jugendliche zu erweitern. Es sollen jungen Künstlern Raum zum Malen, Zeichnen, Bauen, Musizieren, Fotografieren, Romane Schreiben oder einfach nur nett nebeneinander sitzen geschaffen und die Kulturproduktion angeregt werden. Bei Konzerten und Ausstellungsprojekten werden die Früchte der Arbeit dem Publikum zugänglich gemacht. Überhaupt ist den Kulturarbeitern die Beziehung zu den Einwohnern der Stadt sehr wichtig. Jeder Greizer kennt jemanden, der früher in der Papierfabrik gearbeitet und gelebt hat und so soll es auch wieder werden: ein richtiger Ort zum Arbeiten und Leben!

E-Werk www.ewerkweimar.de
backup_festival www.backup-festival.de
Kunsthaus Erfurt www.kunsthaus-erfurt.de
Alte Papierfabrik Greiz www.altepapierfabrik-greiz.de

Maxi Kretzschmar in Informationsdienst Soziokultur 3/2009, Nr. 77, Aus den Ländern

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Spot on IBUG http://saugkultur.org/spot-on-ibug/ http://saugkultur.org/spot-on-ibug/#comments Wed, 22 Jul 2009 15:33:26 +0000 http://gluehendelandschaften.wordpress.com/?p=695 Weiterlesen ]]> Das kleine Städtchen Meerane in Sachsen wird dieses Jahr Farben geflasht – Dank (inter-) nationaler Heads aus der Streetart- und Graffitiszene und der Industriebrachenumgestaltung Meerane, kurz IBUG!
Die IBUG ist diesen Sommer im vierten Jahr für urbane Künstler Farbspielplatz und Familentreffen. Während der Kreativphase gestalten sie den ehemaligen VEB Leuchtenbau Meerane, am Wochenende 28. bis 30. August 2009 wird das Ganze für das Publikum geöffnet und am Samstag wird gefeiert.
In einer Galerie werden die Werke, Bücher, Shirts, Buttons … aller IBUG-Künstler zum Verkauf angeboten.

Ehemaliger VEB Leuchtenbau, Poststraße 58, 08393 Meerane (Sachsen)
28. August 2009, 14.00 Uhr, Vernissage mit Kaffee und Kuchen
29. und 30. August 2009, 10.00 Uhr bis 20.00 Uhr, am 29. August 2009 wird ab 21.00 Uhr gefeiert
Mehr Informationen unter www.ibug-art.de

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Komm ins KoCA Inn http://saugkultur.org/koca-inn/ http://saugkultur.org/koca-inn/#comments Wed, 01 Jul 2009 20:32:32 +0000 http://gluehendelandschaften.wordpress.com/?p=670 Weiterlesen ]]> Ein tolles Projekt steht in den Startlöchern:

24 Stunden/14 Tage
Besetzung des Kiosk of Contemporary Art
Eröffnung und Brasilianische Küche: 8. Juli 2009, 18.00 Uhr
Lecture “Urban Bodygraphies”: 13. Juli 2009
Finissage und Thüringer Grill: 21. Juli 2009, 18.00 Uhr

KoCA Inn soll ein Lebensraum werden, der eine Vielfalt an Möglichkeiten bietet: ein Mini-Hotel, eine mobile Küche und einen Tauschbörse, einen Showroom, Lounge mit Tanzfläche, sowie einen Schwarzmarkt für interessante Fähigkeiten und (un)nützes Wissen, einen Konferenzraum und einen Spielsalon, einen Strand mit Spielplatz und Touristenbüro.

Alles optimiert auf eine Fläche von 62 qm!!

Die improvisierte, prekäre, großteils wiederverwendete und niemals fertige Struktur des KoCA inn macht den Kiosk und sein direktes Umfeld zu einem Dispositiv, die Konsumkultur, wie auch die Sicherheit und Vorhersehbarkeit des hiesigen öffentlichen Raumes zu diskutieren. Mit einem dichten Programm aus unterschiedlichsten Aktionen und durch spontane und organisierte Mithilfe der Öffentlichkeit soll die Kiosk-Kreuzung zur offenen, informellen Plattform.

Mehr Informationen unter koca-inn.kiosk09.de

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Eine Brücke aus Fenstern http://saugkultur.org/eine-brucke-aus-fenstern/ http://saugkultur.org/eine-brucke-aus-fenstern/#comments Fri, 12 Jun 2009 06:23:37 +0000 http://gluehendelandschaften.wordpress.com/?p=916 Weiterlesen ]]> (Ausstellungstext)

FENSTERBRÜCKE: Mauern öffnen, Brücken schlagen!
zur Ausstellung: Tanz auf dem Vulkan

Zwischen dem Arbeitsamt Weimar und dem ehemaligen Schlachthof der Stadt entspannt sich eine Brücke aus Fenstern, Backsteinen und Holzlatten. Sie führt direkt in die seit 2008 temporär für Ausstellungsprojekte genutzte Brache, wo früher Schlachtbanken und Kühltruhen den Raum gliederten. Die ursprüngliche Funktion des Gebäudes spielt für die Ausstellungsmacher eine besondere Rolle: Schlachthof – Wer schlachtet was? Wer schlachtet wen? Und wer wird ausgeschlachtet? Im Zusammenhang mit der jährlich statt findenden Präsentation der Bauhaus Universität, die in Weimar Summaery heißt und 2009 „Alles Gute“ der Studierenden präsentieren will, sind diese Fragen wohl berechtigt. Und eine gläserne Brücke kann womöglich bei diesen Fragen Abhilfe schaffen…
Wenn eine Brücke gebaut wird, dann weil das Überwinden eines Tales Mühe macht. Über die Zeit haben sich verschiedene Formen entwickelt: Von der Hängebrücke aus Tau und Ästen bis zur Vollstahlbrücke hat sich ein breites Spektrum heraus gebildet. Die Brücke aus Fenstern ist neu, aber eng verwandt mit der Fachwerkbrücke, die vor allem durch das Zusammenspiel von Zug und Druck funktioniert. Sie wird auf Grund ihrer hohen Belastbarkeit vor allem für Eisenbahnstrecken eingesetzt. Am alten Schlachthof ist die Brücke im doppelten Sinne ihrer Funktion beraubt: Weder ist sie begehbar geschweige denn belastbar noch überbrückt sie ein konkretes Hindernis. Die Fragilität des Materials Glas hindert daran, sich auf den Weg zu machen. Und der Besucher wird gezwungen neben der Brücke das abstrakte Hindernis ohne Hilfsmittel zu überqueren. Das ist die einzige Möglichkeit, um in den Ausstellungsraum zu gelangen. Eine Eisenbahn ist auch weit und breit nicht zu sehen… Also nebenher laufen!?
Die Brücke entspannt sich von Boden zu Boden, den sie gleichsam überbrückt. Pfähle aus Backstein und Holzlatten halten sie im höchsten Punkt auf ca. 1,20 m. Der reißende Strom oder die Ilm bleiben aus. Gras und Unkraut bedeckt den ebenen Boden und die Brücke beides. Beim Gang neben der Brücke kommen die Fragen: Warum eine Brücke, die nichts zu überbrücken hat? Warum führt sie in einen Innenraum? Warum Fenster? Warum hier?
Ob die Brücke tatsächlich nichts überbrückt, ist zu bezweifeln. „Grüne Wiese“ und „blühende Landschaften“ müssen mühevoll zu Fuß durchschritten werden, um zum Ziel zu gelangen. Die Herkunftsorte der Fenster sind Opfer der Wende und der Wiedervereinigung beider deutschen Staaten. „Mauern öffnen, Brücken schlagen!“ und Aufbruch hin zum Westen waren Programm. Dass diese Entwicklung mit dem Wegbruch bestehender industriellen Strukturen einher ging, wurde spät erkannt und ein Umlenken kaum möglich. Vis a Vis zum ehemaligen Schlachthof wurde beispielsweise in den 1990er Jahren Thüringens „modernste Schlacht-, Zerlegungs- und Verwurstungsbetrieb“ errichtet. „Mauern öffnen, Brücken schlagen!“ versinnbildlicht den andauernden Prozess des Zusammenwachsen der deutschen Staaten und den Umgang mit vorhandenen Ressourcen.
Im Zusammenhang mit dem Ort, der Einbettung in die Jahresausstellung Summaery, den Umständen der Ausstellung und der exponierten Lage der Brücke im Eingangsbereich wird sie auch zum Sinnbild des Studiums an deutschen (Kunst-) hochschulen und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Studierenden. Nicht nur die Studienzeit gleicht dem permanenten Hin und Her auf der gläsernen Brücke: Entscheidungen werden zwischen einem „Entweder … oder …“ gefällt und das auf unsicherem, obgleich potentiell transparentem Boden. Zwischen Arbeitsamt und Schlachtbank fällt die Orientierung schwer!
Die technische Meisterleistung des VEB Patermann im Brückenbau lässt also unterschiedliche Interpretationen zu, provoziert sie gar. Eines ist sicher, die Glasbrücke ist dem Menschen keine Hilfe. Sie wirft Fragen auf, ohne Antworten zu liefern. Sie öffnet Denkräume ohne Fluchtpläne. Sie täuscht Leichtigkeit vor und wiegt statt dessen schwer wie Blei. Und das ohne Netz und doppelten Boden.

Mehr Informationen unter lucianpatermann.blogspot.de

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below the line sein http://saugkultur.org/below-the-line-sein/ http://saugkultur.org/below-the-line-sein/#comments Wed, 10 Jun 2009 13:38:07 +0000 http://gluehendelandschaften.wordpress.com/?p=571 Weiterlesen ]]> Am Freitag öffnet sich das Streetart-Projekt below the line dem Erfurter Publikum.
Eine Woche haben Erfurter Straßenkünstler und Szeneasten das ehemalige Innenministerium gestaltet, die Mauern zwischen Straße und Brache mittels Farbe buchstäblich abgetragen. Mit Licht im Dunkeln und dem Fokus auf das Phänomen Streetart, urbane Kommunikation und Ästhetik ist es Ziel und Anliegen, die Verhandlung des öffentlichen Raums und ungenutzter Flächen voranzutreiben, die Diskussion diesbezüglich anzuheizen und der Jugendkultur Raum zu geben. Mit fettem Programm aus Konzert, Multimedia, Vortrag, Film, Walks, Kurzfilmwanderung…

Ausstellungseröffnung: 12. Juni 2009, 20.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 16. Juni bis 10. Juli 2009, 12 bis 18.00 Uhr
Ehemaliges Innenministerium, Heinrich-Mann-Straße 11, Erfurt
Mehr Informationen unter www.kunsthaus-erfurt.de

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Meine Kultur – Aktionswochen für Soziokultur in Thüringen 2009 http://saugkultur.org/meine-kultur-aktionswochen-fur-soziokultur-in-thuringen-2009/ http://saugkultur.org/meine-kultur-aktionswochen-fur-soziokultur-in-thuringen-2009/#comments Fri, 05 Jun 2009 05:57:04 +0000 http://gluehendelandschaften.wordpress.com/?p=526 Weiterlesen ]]> Vom 15. bis 29. August 2009 machen die Mitglieder der LAG Soziokultur Thüringen und zahlreiche Künstler die Vielfalt und Buntheit der Thüringer (sozio-)kulturellen Szene authentisch und erlebnisreich im wahrsten Sinne des Wortes erfahrbar.

Jenseits der üblichen Kulturpfade geht es in drei unterschiedlichen Meine Kultur – Traumtouren mit dem RiwA-Bus quer durch Thüringen.
Die Touren stehen jeweils unter einem eigenen Motto, die unterwegs mit theatralischen und musikalischen Akzenten auf originelle Art und Weise in Szene gesetzt werden. Sie führen an verschiedene Orte (sozio-) kulturellen Schaffens im Osten, im Norden und im Zentrum Thüringens, zu den Zauberern und Visionären, die jeden Tag aufs Neue Kultur(-träume) wahr werden lassen.

Tour 1: “Spiel & Bewegung”
Sa, 15.08. Weimar – Gera – Zickra – Greiz – Weimar

Tour 2: “Musik & Klang”
Sa, 22.08. Weimar – Straußfurt – Nordhausen – Friedrichsrode – Weimar

Tour 3: “Bild & Raum”
Sa, 29.08. Weimar – Erfurt – Jena – Weimar

Ausklang, und gleichzeitiger Höhepunkt der Aktionswochen, ist am 29. August 2009 die Abschlussparty Meine Kultur – Mein Traum im Gaswerk Weimar. Dort wird der KulturRiese – Förderpreis der Soziokultur in Thüringen zum zweiten Mal vergeben.

Mehr Informationen unter www.soziokultur-thueringen.de

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Du und Falk im Rathaus http://saugkultur.org/du-und-falk-im-rathaus/ http://saugkultur.org/du-und-falk-im-rathaus/#comments Tue, 26 May 2009 14:03:18 +0000 http://gluehendelandschaften.wordpress.com/?p=718 Weiterlesen ]]> Falk Elstermann ist Geschäftsführer im Kultur- und Kommunikationszentrum naTo e. V. in Leipzig. Er ist Sprecher der Initiative Leipzig+Kultur, die sich mit kreativen Mitteln und langem Atem seit 2001 um die Veränderung des Status quo in der kommunalen Kulturpolitik einsetzt. Im Interview erzählt er von der Romanze von Kultur und Kommunalpolitik, deren Stern hin und her irrt.

Woran erinnern Sie sich, wenn Sie an Ihren ersten Besuch im Auftrag der Kultur und der Freien Szene im Leipziger Rathaus zurückdenken?

Damals hatte ich jede Menge Ehrfurcht vor dem „hohen Hause“. Hinzu kamen klischeehafte Vorstellungen von „denen da oben“ und uns „da unten“. Dies ist sicher ein guter Nährboden für Feindbilder, jedoch nicht für den politischen Dialog. Was damals vollkommen fehlte, war eine Ahnung davon, auf welche Weise wir die Probleme, die uns auf den Nägeln brennen, in die Köpfe – im Idealfall auch in die Herzen – der Politiker bekommen können. Wir waren sehr unsicher.

Was war damals Ihr Anliegen?

Das unterschied sich nicht so sehr von dem aktuellen Anliegen meiner (kultur-)politischen Arbeit. Es ging darum, die Arbeitsbedingungen für freie Künstler und Kulturinitiativen zu verbessern. Die Haushaltsrunden endeten immer wieder mit deftigen Kürzungen bei der Freien Szene…

Wie stand es um die kulturpolitische Situation und die Freie Szene in Leipzig?

Grundsätzlich war Leipzig 2001/2002 noch sehr weit von einem klaren Bekenntnis zur „Kulturstadt“ entfernt. Zwar lag der Kulturetat auch damals schon bei ca. 10% des Gesamthaushaltes, aber Kultur als den die Stadt prägenden Bereich zu definieren, kam kaum einem Stadtrat in den Sinn. Somit stand zu Beginn eines jeden Gesprächs immer wieder die Grundsatzfrage: Wieso überhaupt Geld ausgeben für Kultur? Andere Felder seien viel wichtiger. Und überhaupt, was bringt Kultur eigentlich? Ganz klar, dass in einem solchen Rahmen kaum inhaltliche Diskussionen zu verschiedenen Kulturbegriffen, zu Förderkriterien, zu Betriebsformen in der Kulturarbeit und ähnlichen Themen geführt werden konnten.

Wie gestaltete sich die Kommunikation zwischen der Verwaltung, der Stadtpolitik und Ihnen als Vertreter der Freien Szene?

Wir waren auf die Rolle des Bittstellers reduziert. Von Verständigung auf Augenhöhe konnten wir nur träumen. Jedes Stück Kommunikation haben wir dem Rathaus abtrotzen müssen. So war der „Runde Tisch für Freie Kultur“ das erste Gremium überhaupt, in dem Vertreter der städtischen Verwaltung, des Stadtrates und der Freien Szene miteinander sprachen. Jedoch zeigt das schnelle „Entschlafen“ dieser Initiative nach nur 5 Sitzungen, dass hier eher einem öffentlichen Druck als einem inneren Drang nachgegeben wurde. Wahr ist aber auch, dass die Freie Szene damals bei weitem nicht so gut strukturiert und untereinander vernetzt war wie heute. Ein Gegenüber an den Tisch zu holen ist das eine, ihn dort zu halten und mit ihm eine Gesprächspartnerschaft aufzubauen, das andere. Das mussten wir erst lernen.

Warum haben Sie sich für künstlerische Protestformen entschieden?

Weil wir Künstler bzw. Kunstproduzenten sind und weil wir – ganz natürlich – an die Kraft der künstlerischen Überhöhung glauben. Weil wir mit der künstlerischen Form nicht nur die Vernunft des Menschen erreichen, sondern auch – wenn wir gut sind – sein Herz, seine Gefühle. Und das wirkt länger und stabiler. Trotzdem sind solche Aktionen immer wieder schwer zu stemmen, da ja alle Beteiligten aus dem vollen Betrieb ihrer überwiegend unterbesetzten Einrichtungen heraus handeln, nicht jeder der seelischen Belastung solcher zum Teil provozierenden Inszenierungen gewachsen ist und – ganz entscheidend – man einen sehr langen Atem braucht, über Monate bzw. Jahre hinweg die Politiker „bespielen“ muss, um Wirkung zu erzielen.

Geben Sie doch bitte einige Beispiele!

Zuerst vielleicht der „Weiße Januar“. Wir haben im gesamten Januar 2002 den Spielbetrieb in allen Häusern der Freien Szene eingestellt, um zu zeigen, wie arm das Leipziger Kulturleben wird, wenn wir kaputt gespart werden. Das Leipziger Stadtmagazin Kreuzer druckte seinen Veranstaltungskalender mit weißen Feldern an den Stellen, die normalerweise durch unsere Veranstaltungen belegt gewesen wären – ein erschütterndes Bild.
Oder „Übergeht uns nicht länger“, schon im November 2001. Ca. 30 Akteure haben sich in weißen Anzügen in die obere Wandelhalle des Rathauses, den Politikern direkt in ihren Weg zum Plenarsaal gelegt. Wer zur Ratsversammlung wollte, musste über unsere Körper steigen. An der Galerie hing ein riesiges Transparent mit der Losung dieser Aktion. Die unmittelbaren emotionalen Reaktionen der Politiker waren unglaublich: von Entrüstung und Ablehnung bis zu regelrechter Erschütterung und tiefer Anteilnahme war alles vertreten.
Im Dezember 2007 haben wir den „Ersten Leipziger Kulturfriedhof“ auf einer Rasenfläche in der Innenstadt errichtet, nachdem wir in einer Prozession mit sieben von Leipziger Künstlern gestalteten Kreuzen, die jedes für ein dem Sparkurs zum Opfer gefallenes Kulturhaus oder Kulturprojekt standen, über den Weihnachtsmarkt gezogen sind. Am nächsten Tag waren die Bilder mit den Kreuzen auf dem Augustusplatz und unserem Banner vor der Thomaskirche in der Zeitung zu sehen. In der Folgewoche haben wir den Friedhof abgebaut, sind ins Rathaus gezogen und haben ihn während der Stadtratssitzung vor dem Plenarsaal in Form einer Mahnwache wiedererrichtet.

Welche Erfolge für die Freie Szene können Sie direkt auf die kreativen Aktionen zurückführen?

Wir wurden wahr genommen. In der Folge auch ernst. Wir lernten, unser Anliegen auch medial zu vermitteln und konnten somit auf die Unterstützung aus der Bevölkerung zählen. Da wir alle öffentlichkeitswirksamen Aktionen durch intensive Einzelgespräche mit Politikern bzw. entsprechende Auftritte im Fachausschuss Kultur begleiteten, blieben wir nicht auf der Ebene des Protestes hängen, sondern kamen – und das war ja unser Ziel – auch wirklich ernsthaft ins Gespräch.

Die kulturpolitische Situation in Leipzig hat sich seit 2007, nach „5 für Leipzig“ – einer Kampagne der Freien Szene – grundlegend geändert. Bitte beschreiben Sie die aktuellen Entwicklungen!

Der Paukenschlag erfolgte im September 2008, als der Stadtrat beschloss, dass die Zuschüsse für die Freie Szene bis zum Jahr 2013 schrittweise auf 5% vom Gesamtkulturetat anzuheben sind. Ein großer Erfolg! Doch das beschreibt nur zum Teil die Fortschritte, die wir gemacht haben. Ganz wesentlich für die Situation eines jeden Kulturschaffenden ist das klare Bekenntnis des Rathauses zur Kultur. Das ist die Basis. Hinzu kommt ein Kulturentwicklungsplan, der die bestehende Kulturlandschaft in ihrer ganzen Vielfalt aufgreift und Wege in die Zukunft weist. Von hoher Wichtigkeit ist die Ausweitung des kulturellen Netzwerkes, das sich in Leipzig über alle Bereiche – Hoch- wie Basiskultur – erstreckt. Dies war ein langer Weg, aber es ist essentiell wichtig, dass die Protagonisten einander kennen und schätzen lernen, einander mit Achtung begegnen und im Ernstfall auch beistehen.
Natürlich gibt es aber auch noch viel zu tun. Ein Trend, der den Stadtratsbeschluss regelrecht aushöhlt, ist es, zunehmend Einrichtungen aus dem Topf der Freien Szene zu bedienen, die bisher aus anderen Haushaltsstellen finanziert wurden. Das werden wir uns im Herbst 2009 vornehmen. Ein weiters Thema sind die Entwicklungskonzeptionen der einzelnen Sparten der Freien Szene. Trotzdem das Geld niemals für alle und zu hundert Prozent reichen wird, muss es möglich sein, die Kulturlandschaft zu gestalten und Entwicklungsschwerpunkte zu setzen. Dies wollen wir am neu gegründeten „Runden Tisch“ gemeinsam mit der Politik und der Verwaltung konzeptionell untersetzen.

Was denken Sie, wenn Sie hören, dass beispielsweise in Erfurt entgegen dem Leipziger Trend, 2009 10 % des Etats für die Freie Szene gekürzt wird?

Ich denke, ich sitze in einer Zeitmaschine.

Bitte beschreiben Sie die Bedeutung des kulturellen Netzwerks innerhalb der Freien Szene in Leipzig und auch bundesweit.

Das Wissen um den Nachbarn, um den Mitstreiter ist die Grundlage für die Achtung voreinander und das Bedürfnis zur Interaktion. Die Möglichkeiten, voneinander zu lernen, sind nahezu unbegrenzt. Das Zusammenwirken sowohl in der politischen als auch in der künstlerischen Arbeit ist zugleich Selbstvergewisserung und ständiger Kraftquell. Eine starke Gemeinschaft möglichst aller Kulturmacher einer Kommune, eines Landes usw. ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für deren politischen Erfolg.

Vielen Dank für das Gespräch und Bahn frei für 3,5 für Erfurt!

Interview: Maxi Kretzschmar

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